Es gibt unzählige Beispiele dafür, wie Firmen, Unternehmen oder der Staat Geld zum Fenster hinauswerfen. Sicher, moderne Projekte erfordern Investitionen. Große Konzerne, die ein angebliches „Wunderwerk“ auf den Markt bringen, investieren viel Geld. Wenn das Geld sinnvoll angelegt ist, spricht ja auch nicht viel dagegen. Aber wenn Millionen und Milliarden für „Nichts“ ausgegeben werden, sieht die Sache anders aus.
Ist es das Geld der Steuerzahler, gibt es meist Berichte davon in den Medien. Berichte, die uns „Normalsterbliche“ ungläubig zurücklassen. Denn jeder normale Mensch weiß bei vielen dieser Beispiele, dass diese Projekte von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind. Trotzdem werden Unsummen ausgegeben.
1. South Dakota: das neue Wohnviertel
Im US-Bundesstaat South Dakota wurde 2014 ein neues Wohnviertel von der Firma „Dakota Plaster Company“ erschlossen. Die Bewohner der neu gebauten Häuser bezahlten ein Vermögen für ihren neuen Wohnsitz. Allerdings hatten sie nicht lange Freude daran.
Als einer der Bewohner 2020 den Rasen seines Anwesens mähte, tauchte wie aus dem Nichts ein Sinkloch auf. 12 Familien mussten evakuiert werden. Es stellte sich heraus, dass das Wohnviertel auf einer riesigen, ausgehöhlten Mine gebaut worden war. Damit war das Viertel zum Wohnen viel zu unsicher und die Grundstücke komplett wertlos.
Der Schaden belief sich auf 10-15 Millionen Euro.
2. London: Wolkenkratzer, die Autos schmelzen
2013 wurde vom Unternehmen „Land Securities and Canary Wharf Group” ein Wolkenkratzer in London gebaut. Aufgrund seines Aussehens nannte man ihn „Walkie Talkie“. Dieser Wolkenkratzer brachte ein Auto zum Schmelzen. Sein Fahrer hatten den Jaguar gegenüber dem Hochhaus geparkt und durch die Reflektion der Sonne in den riesigen Fensterfronten wurde das Auto zum Schmelzen gebracht.
Die Reparatur des Jaguars kostete 1000 Euro, aber die Gefahr von Schäden durch den Wolkenkratzer bestanden weiterhin. Geschäfte in unmittelbarer Nähe des Gebäudes berichteten von geborstenen Fenstern aufgrund der Hitze durch die Fensterscheiben. Die Besitzer des Wolkenkratzers waren gezwungen, riesige Sonnenblenden an der Südseite der Fensterfront anzubringen. Die Kosten für diese Sonnensegel sind nicht bekannt.
3. Der Hollywoodstar und die unbezahlbare Gitarre
Dieser Patzer ereignete sich 2015 am Set zum Film „The Hateful Eight“ mit Kurt Russell in der Hauptrolle. „Shiny Penny, Film Colony“ war das Unternehmen, das für den Film verantwortlich zeichnete.
Für den Dreh lieh sich die Firma bei einem Museum eine Gitarre aus. Diese hatte einen Wert von 40.000 Euro. Russels Filmpartnerin sollte für den Film auf der originalen, wertvollen Gitarre „spielen“. Dann sollte die Gitarre gegen eine Attrappe ausgetauscht werden, weil Russells Charakter sie ihr im Streit entreißen und sie dann zertrümmern sollte.
Der Tausch wurde von der Produktionsfirma vergessen. Russell wusste nicht, dass er das Original in den Händen hielt und zertrümmerte die teure Gitarre.
4. Der verlorene Satellit
So richtig teuer kann es werden, wenn etwas im Weltraum verloren gehen. Z.B. ein Satellit. So geschehen im Jahr 1999. Jahrelang hat die NASA am Mars Climate Orbiter gearbeitet. 125 Millionen Euro hat das Unternehmen gekostet. Und dann löste es sich im Weltall ins Nichts auf. Der Orbiter verglühte einfach. Peinlich war der Grund für das Desaster.
Ein Team der Entwickler hatte für seine Arbeit das metrische System benutzt, ein anderer Teil das angloamerikanische System.
Es fiel keinem der beiden Teams auf und die Katastrophe nahm ihrem Lauf. Dabei hätte das Desaster so leicht vermieden werden können, wenn man die Teams einfach besser miteinander kommuniziert hätten.
5. Die Millennium-Brücke in London
London wollte eine neue, protzige Brücke über die Themse. Also wurde die Firma „Monberg & Thorsen“ mit dem Bau einer riesigen Brücke beauftragt. Im Jahr 2020 begannen die Bauarbeiten. Die Kosten beliefen sich auf 20 Millionen Euro.
Die Einwohner der Hauptstadt Großbritanniens waren begeistert. Zunächst. Bis wiederholt berichtet wurde, dass die Brücke beim Überqueren massiv wackeln würde. Selbst die Ingenieure waren davon überrascht, Grund für das Wackeln war die „positive Rückkopplung“. Sie tritt auf, wenn zu viele Menschen auf einmal eine Brücke betreten.
Für weitere 5 Millionen Euro mussten 37 viskose Flüssigkeitsdämpfer eingebaut werden, um die Energie auf der Brücke besser zu verteilen und den Fehler zu beheben.
6. Das Frachtunglück vor Neuseeland
Manche Katastrophen lassen sich nicht vermeiden. Unvorhersehbare Ereignisse können auftreten, ohne dass jemand sie verhindern kann.
Aber es gibt auch kostspielige Unglücke, die vermieden werden könnten. Wie das Rena-Monrovia-Frachtunglück im Jahr 2011.
Das Containerschiff “Rena Monrovia” der Gesellschaft „Daina Shipping“ befand sich in der Nähe des Astrolabe Reef bei Neuseeland, als es dort auf das Riff auflief und sank. Das Schiff war zu diesem Zeitpunkt mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs und war nach dem Unfall Totalschaden. Die komplette Ladung landete im Meer.
Ursache für den Unfall war menschliches Versagen des Kapitäns und der Crew. Der Schaden belief sich auf mehrere hundert Millionen Euro.
7. Der Milliardenverlust von Ron Wayne
Nicht nur Unternehmen, auch Einzelperson können große Verluste machen. Riesige Verluste. Wie Ron Wayne im Jahr 1976. Er war neben Steve Jobs und Steve Wozniak einer der Hauptbegründer von Apple. In den 1970er Jahren war er mit 10 % an der Firma beteiligt. Damals war Apple noch ein kleines Unternehmen und es erschien Wayne nicht sehr sicher, seine Anteile zu behalten, konnten sie doch beschlagnahmt werden, wenn die Firma unterging.
Gerade mal 2 Wochen, nachdem er an Bord der Firma gekommen war, verkaufte er seine Anteile für 800 Dollar an Jobs und Wozniak. Ein Riesenfehler. Denn heute wären seine 10 $ Anteile an Apple sage und schreibe 95 Milliarden Dollar wert.
8. Edsel
Auch der berühmte US-amerikanische Autoriese Ford ist nicht vor finanziellen Fehlschlägen gefeit. In den 1950er Jahren bauten sie den sogenannten „Edsel“, eine Marke, der die Ingenieure und Designer des Autobauers „Großes“ vorhersagten. Ein Auto, so versprach Ford, wie man vorher noch keines gesehen hatte.
Daraus wurde aber nichts. Der Edsel bot kaum technische Neuerungen und geriet schnell in Kritik. Ford stellte die Produktion des Edsel 1960 nach nur vier Jahren wieder ein. Das amerikanische Unternehmen hatte Hunderte Millionen Euro in diese Produktreihe investiert und machte dennoch einen Verlust von über 350 Millionen Euro.
Bis heute gilt der Edsel als ein Paradebeispiel für eine gescheiterte Produkteinführung.
9. Einsturz eines Wandelganges im Hyatt Regency
1981 kam es zu einem folgenschweren Unglück in US-amerikanischen Kansas-City, als im renommierten Hotel Hyatt Regency bei einer Tanztee-Veranstaltung das Schicksal seinen Lauf nahm. Über die Lobby des Hotels spannten sich erhöhten Gehwege, die von der Decke hingen. Sie verbanden den 2., 3. und 4. Stock miteinander, waren 37 Meter lang und wogen etwa 29000 kg.
Während der Veranstaltung mit 1600 Gästen stürzten zwei Gänge des Hotels ein. Schlechte Wartung und Pflege führten zu der Katastrophe.
Der Einsturz ging als tödlichster Unfall dieser Art in den USA in die Geschichte ein. Mehr als 100 Menschen fanden bei dieser Katastrophe den Tod. Mehr als 200 wurden verletzt.
10. Harry Potter
Als J.K. Rowlings in den 1990 Jahren „Harry Potter und der Stein der Weisen“ schreib, hatte sie große Probleme, einen Verlag zu finden, der das Buch veröffentlichen wollte. 12 Verlage lehnten die Veröffentlichung ab. Erst der Verlag „Bloomsbury“ beschloss, der neuen, unbekannten Autorin eine Chance zu geben. Sie konnten zu dem Zeitpunkt nicht wissen, welchen Megaerfolg sie sich damit angelten. Der globale Erfolg von Harry Potter ist uns allen bekannt. Es dürfte nicht viele Menschen geben, die Harry Potter nicht kennen.
Heute ist die Franchise „Harry Potter“ 21 Milliarden Euro wert. Unvorstellbar. Und welch ein Desaster für die 12 Verlage, die die Veröffentlichung ablehnten.
11. Das Ballonfest von Cleveland 1986
Mit einer einzigartigen Aktion wollten Treb Heining und seine Freunde nicht nur einen neuen Rekord aufstellen, sondern auch viel Geld für wohltätige Zwecke sammeln. So ließen sie 1985 1,5 Millionen Ballons über Cleveland (USA) aufsteigen.
Dabei beachteten sie aber nicht, wo die Ballons landen könnten. Der Start verlief reibungslos. Dann aber kam es zu einem Wetterumschwung und die Ballons landeten auf den Seen rund um Cleveland.
Genau an diesem Tag wurden 2 Angler in Cleveland vermisst. Die gewaltige Menge an Ballons hinderten die Suchmaßnahmen und tragischerweise konnten die beiden Angler nur noch tot aufgefunden werden. Eine der Ehefrauen verklagte die Organisatoren der Aktion daraufhin auf 2,7 Millionen Euro.