Mietbetrüger sind der Schrecken eines jeden Vermieters. Du erwirbst eine Immobilie, investierst, um sie lukrativ zu vermieten und dann fällst du auf einen Mitbetrüger herein. Und schon beginnt der Schlamassel. Ein Mietbetrüger wirkt anfangs wie der perfekte Mieter, doch schon bald stellt sich heraus, dass er die Miete nicht zahlt und die Wohnung zusätzlich auch noch zerstört.
Was passiert in einer solchen Situation? Ein Amerikaner verlor auf Grund von Mietbetrügern alles, doch so ließ er es nicht auf sich sitzen. Er verpasste den Schuldigen einen Denkzettel, den sie so schnell nicht vergessen. Lies weiter, um zu sehen, wie die Geschichte ausging.
1. Alles perfekt
Der Amerikaner Thomas Ravaux hatte gerade die Renovierung seines Hauses abgeschlossen und wollte dieses vermieten. Auf einen Aufruf in der Lokalzeitung meldete sich eine junge Familie mit drei Kindern. Ravaux war schnell von ihnen überzeugt. Der erste Eindruck des Paares war sauber und gut, der Mieter war froh, so schnell passende Mieter gefunden zu haben. Die Warnsignale gab es nicht!
Als guter Mieter kümmerte Thomas sich gewissenhaft um alle anfallenden Renovierungen und beaufsichtigte diese höchstpersönlich. Im Zuge der Renovierungen ließ er das ganze Haus auf Vordermann bringen. Alles war von guter Qualität und der Vermieter sich sicher, dass seine Mieter das neue Heim sorgsam und mit Achtung umsorgen würden.
2. Irrglauben
Ravaux war bereits Besitzer mehrerer Wohnungen und war bisher immer gut mit seinen Mietern gefallen. So ging er auch dieses Mal vom Besten aus. Wie sollte er ahnen, was noch auf ihn zukommen würde?
Die ersten Wochen verliefen reibungslos, doch dann war die erste Miete fällig. Der gutgläubige Thomas war zunächst überzeugt, dass die Familie lediglich vergessen hatte zu zahlen. Er verzieh den Fehler, doch als Wochen vergingen, machte er sich Gedanken. Weder wurde auf Erinnerungen, noch auf offizielle Mahnungen reagiert. Auch nach vier Monaten war noch keine Miete gezahlt worden.
4. Konfrontation
Fast ein halbes Jahr lang wohnte die Familie in der neuen Wohnung und noch keinen Cent bezahlt. Thomas war mittlerweile zu Recht wütend. Eine Konfrontation sollte her, doch es war unmöglich, die Familie zu erreichen. Selbst auf die per Boten zugestellte Kündigungsdrohung gab es keine Reaktion. Hier war der Punkt erreicht, an dem Thomas klar wurde, dass er mit erfahrenen Mietbetrügern arbeitete.
Also begab er sich zur Wohnung, um direkt mit den Mietern zu sprechen und sie vor die Türe zu setzen. Seien Anrufe und selbst sein Klopfen wurden ignoriert und es herrschte absolute Stille in der Wohnung. An der Türe hing zusätzlich eine selbst montierte Klingel, deren Absicht unklar war. Thomas entschied sich diese vorsichtig mit Hilfe seiner Aktentasche auszuprobieren und es erklang ein grausamer Lärm.
5. Rein in die gute Stube
Nachdem er sich mit dem ohrenbetäubenden Lärm angekündigt hatte, betrat er die Wohnung mit dem Ersatzschlüssel. Was er sah, verschlug ihm den Atem. Er war auf eine vollständig geleerte Wohnung gefasst gewesen, doch was er vor sich hatte, unterschied sich deutlich von seinen Annahmen.
Offensichtlich hatte die Familie die Wohnung verlassen. Doch ihre Spuren waren unübersehbar. Überall lag Müll herum. Dreck, Kinderspielzeug und Müllbeutel teilten sich das Feld und standen zwischen absolut zerstörten Möbeln (die zur Wohnung gehört hatten). Der Gestank nach Müll und verrottetem Essen war erbärmlich. Thomas war geschockt, er wusste gar nicht, wohin er schauen sollte.
6. Müllhalde – Zuhause
Wie konnte man nur so leben? Und das auch noch mit drei Kindern. Der Zustand der liebevoll renovierten Wohnung war unbeschreiblich. Wie hatte man dies in so kurzer Zeit bewerkstelligen können? Selbst die Wände waren in katastrophalem Zustand, ganz zu schweigen von den Löchern in der Trockenbauwand.
Wie hatte man hier mit kleinen Kindern leben können? Neben diesen Gedanken sah Ravaux auch den eigenen Schaden. Weder war Miete noch die Kaution eingegangen. Er saß alleine auf den Kosten für eine Entrümpelung und Restaurierung, wenn diese überhaupt stemmbar wäre. Als er weiter den Zustand der Wohnung, das angeschimmelte Essen in der Küche und den Schränken und die ganzen Takeaway-Schachteln sah, schlug seine Stimmung in Rachegedanken um.
7. Rache ist süß
Eigentlich war Thomas sehr friedliebend und auf ein ruhiges Leben bedacht. Doch das, was mit seiner Wohnung geschehen war, versetzte ihm solch einen Stich, dass er Rachegedanken schmiedete. Eine Lektion sollte her, die sie so schnell nicht vergessen würden. Er klärte jeden Schritt rechtlich mit einem Anwalt ab, um kein Problem mit dem Gesetz zu bekommen.
Nachdem er den Zustand der Wohnung auf Fotos festgehalten hatte, machte er sich zu Interviews mit den Nachbarn auf, doch niemand konnte genau sagen, wann die Familie ausgezogen war.
Da die Zerstörung beabsichtigt erfolgt war, hatte Thomas kein schlechtes Gewissen. Seine Bilder stellte er online, sodass sich unzählige Leidensgenossen meldeten.
8. Rache geht weiter
Statt den angehäuften Müllberg entsorgen zu lassen, hatte er andere Pläne für ihn. Er wollte nicht der Einzige sein, der sich mit dem Müllproblem beschäftigen musste, das die Familie hinterlassen hatte. Ein ganzer Container wurde vollgeladen, bis die Wohnung wieder sauber war. Zeitgleich hatte er herausgefunden, wohin seine ehemaligen Mieter gezogen waren. Also ging es mitsamt Container zum neuen Lebensort der Familie. Dieses Mal natürlich ohne Vorankündigung.
Mit gezücktem Handy filmte er die ganze Aktion, die schnell zum Specktakel für die gesamte Nachbarschaft wurde. Der Lastwagen lud die ganzen Sachen in die Einfahrt des neuen Hauses. Das Video ging auf YouTube viral.
9. Reaktionen
Die Reaktionen auf die Aktion waren gemischt. Viele waren vom Mut und der Hartnäckigkeit beeindruckt, doch andere Stimmen wurden laut, dass nun ein anderer Vermieter das gleiche Problem haben würde, wenn die Familie sich ihrer Verantwortung nicht stellte.
Thomas hatte sich abgesichert, dass lediglich die Mieter verantwortlich gemacht werden könnten. Doch der Plan ging auf und die Mieter mussten selber alles reinigen. Natürlich sind Mietbetrüger nichts Neues, doch neu war die Handhabung Thomas dieses beispiellosen Exemplars. Es gab Inspiration für andere in ähnlichen Situationen.
Doch auch, wenn es schlussendlich wie ein Happy End aussah, musste Thomas auf allen Kosten sitzen bleiben und eigenständig die Wohnung wieder herstellen.
10. Ein Ende der Geschichte
Ravaux hätte die Mieter schon viel früher herauswerfen sollen. Er konnte es sich im Nachhinein beinahe nicht verzeihen, sie dort fast 14 Monate gelebt haben zu lassen. Doch trotz der Katastrophe war es ein wenig Glück zu verdanken, dass die Mieter alleine das Feld räumten.
In anderen Fällen ist es viel schwieriger, die Mieter aus dem Haus zu bekommen. Bei Weigerung seitens der Mieter ist es nicht einfach, diese trotzdem vor die Türe zu setzen, da sie durch Gesetze vor unmittelbarer Räumung geschützt sind.
Immerhin konnte er sich so einen teuren Gerichtsprozess vom Hals halten. Kleiner Lichtblick, aber immerhin!