Identitätskrise im Tierreich

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Aus dem menschlichen Miteinander sind Identitätskrisen wohlbekannt. Diese gibt es jedoch auch bei Tieren. Klingt unwahrscheinlich? Ist aber wahr und durch ein Ereignis in Amerika bewiesen.

Zugleich wurde auch die bekannte Bezeichnung für Streihähne „Die sind ja wie Hund‘ und Katz‘ zueinander“ widerlegt. Denn aus einer Notsituation entwickelte sich viel mehr als eine ungewöhnliche Freundschaft. Sie führte dazu, dass eine Katze die für sie typischen Eigenschaften ablegte und quasi selbst zum Hund wurde.

Okay, das war sicher erzwungen und das Tier war dabei total unglücklich? Wer dies denkt, liegt falsch! Das Leben des Tieres hat sich dadurch zum Positiven verändert.

1. Auch in Kalifornien scheint nicht immer die Sonne

Im Frühling des Jahres 2015 kämpfte bei unter 10°C ein verlassenes Katzenjunges in den Straßen von Kalifornien ums Überleben. Dann nahte Rettung in letzter Minute.

Thoa Bui und ihre Schwestern waren unterwegs und wurden auf das hilflose Kätzchen aufmerksam. Zum Glück des Tiere sind die drei Frauen nicht nur sehr tierlieb, sondern auch erfahren in der Tierrettung.

Die drei zögerten keine Sekunde. Sie griffen das Tier auf und brachten es nach Hause zu Thoa. Diese begann sofort mit dem Aufpäppeln.

2. Verlassene Tiere : Dos und Dont’s

Nicht jedes einsame Tier auf der Straße braucht Hilfe. Am besten ist es deshalb, ein Tier in vermeintlicher Not erst einmal eine Weile zu beobachten.

Braucht ein Tier tatsächlich deine Hilfe, so gilt es zwischen Wildtieren und Haustieren zu unterscheiden. Bei Wildtieren rufst du am besten den örtlichen Jäger oder eine Wildtierauffangstation an. Bei Haustieren kannst du dich an die Polizei wenden, diese helfen dir weiter.

Generell sollte dir klar sein: Dem Tier kann nur von Sachkundigen geholfen werden. Dir dort Rat zu holen, ist der richtige Schritt.

3. Kampf ums Überleben

Bei Thoa war das kleine Katzenjunge in erfahrenen Händen. Sie hatte sofort erkannt, dass es unterernährt war und wollte deshalb umgehend mit dem überlebenswichtigen Aufpäppeln starten. Doch egal, wie sie es anstellte: Das kleine Kitten verweigerte hartnäckig die Nahrungsaufnahme.

Thoa hatte in ihrem Leben schon einige Tiere gerettet. Sie wandte alle Tricks und Kniffe an, die sie kannte. Doch nichts brachte das Kleine dazu, die lebensnotwendige Ernährung zu sich zu nehmen. Es wirkte fast so, als hätte das kleine Kätzchen seinen Überlebenswillen auf der Straße verloren.

4. Ernährung von Kitten

Katzenjunge kommen taub und blind auf die Welt. Sie werden die ersten Wochen von der Mutter gesäugt. Nach ungefähr einem Monat fangen sie an, sich für feste Nahrung zu interessieren.

Katzen sind generell sehr fürsorgliche Mütter. Trotzdem kann es vorkommen, dass diese sich aufgrund äußerer Umstände oder Krankheit nicht selbst um den Nachwuchs kümmern könnten. Dann muss der Mensch eingreifen.

Der hilflose Nachwuchs muss alle paar Stunden mit Katzenmilchersatznahrung gefüttert werden. Die Kleinen trinken noch nicht aus der Schale und werden deshalb mit Fläschchen und Sauger ernährt.

5. Hilfe von unerwarteter Seite

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Weil Thoa sich schon um einige Tiere gekümmert hatte, war ihr bewusst, dass diese nicht nur Nahrung, sondern auch Zuwendung brauchen.
Anscheinend reichte dem Kitten, das sie inzwischen auf den Namen Rosie getauft hatte, ihre liebevolle Aufmerksamkeit nicht.

In ihrer Verzweiflung kam sie auf eine eigentlich abwegige Idee. Sie holte einen ihrer drei Huskies, Lilo, dazu und das Wunder geschah: Die Anwesenheit des Hundes gab Rosie nicht nur Geborgenheit, sondern ließ ihren Lebenswillen zurückkehren. Mit unendlicher Erleichterung beobachtete Thoa, wie sich das Kätzchen entspannte und endlich zu trinken begann.

6. Huskies – Nordische Schönheiten mit Charakter

Hunde dieser Rasse wurden ursprünglich als Arbeitstiere gezüchtet. In kalten, unwirklichen Gegenden arbeiteten und lebten sie eng mit den Menschen zusammen.

Dabei zogen die Hunde nicht nur Schlitten und Lasten, sie dienten auch als natürliche Wärmequelle. In besonders kalten Nächten kuschelten sich die Menschen an die Huskies. Auch als Babysitter waren die intelligenten und äußerst freundlichen Hunde im Einsatz.

Schönheit, Freundlichkeit, Arbeitswille und Intelligenz zeichnen Huskies zwar aus, für Anfänger sind sie trotzdem nicht geeignet. Und ohne genügend Auslauf und Auslastung fühlen sie sich in einer Stadtwohnung sicher nicht wohl.

7. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft

Auch Lilo war vom ersten Augenblick an verliebt in das kleine Kätzchen. Die zwei waren sofort unzertrennlich. Nicht einmal zum Fressen ließ Lilo ihren Schützling aus den Augen. In der Anfangszeit musste Thoa das Hundefutter deshalb dorthin tragen, wo sich Rosie und Lilo gerade aufhielten.

Doch neben Lilo lebten noch zwei weitere Huskies im Haus, Infinity und Miko. Um die Huskydame nicht von ihrem Rudel trennen zu müssen, startete Thoa einen ziemlich mutigen Versuch. Sie brachte Rosie und Lilo mit Infinity und Miko zusammen. Und erneut geschah ein Wunder: Die vier kamen wunderbar miteinander aus.

8. Wie Hund‘ und Katz‘?

Die Mähr, dass sich Hunde und Katzen nicht verstehen hält sich hartnäckig. Tatsächlich gibt es im Miteinander dieser Tierarten einiges, was zu Missverständnissen führen kann.

Wenn eine Katze Angst hat, flüchtet sie. Dieses Verhalten kann den Jagdinstinkt der Hunde auslösen.
Und auch die Körpersprache ist unterschiedlich. Die Katze gibt zum Beispiel ein schnurrendes Geräusch von sich, wenn sie entspannt ist. Wenn ein Hund hingegen knurrt, ist er weit weg von Entspannung.

Diese Hindernisse mögen einer spontanen Freundschaft zwar erst einmal im Wege stehen. Wenn sich die Tiere behutsam kennenlernen, können sie jedoch meist überwunden werden.

9. Eine Katze im Hundepelz

Die Tierfreundin nimmt Rosie nun mit auf den Hundespaziergang und gesteht ihr die Hundetoilette im Freien zu. Doch die Katze zeigt nicht nur Hundeeigenschaften. Im Haushalt leben weitere Katzen und Rosie versteht sich auch mit diesen hervorragend. Sie schafft den Spagat zwischen verschiedenen Tierarten locker.

Rosie und ihr kleines Huskierudel wurden rasch so unzertrennlich, dass Thoa vor erneuten Problemen stand. Denn: Wo die Huskies hinwollten, da wollte auch Rosie hin.

Zudem hat nicht nur Thoa ein großes Herz. Auch Rosie zeigt viel Empathie. Mittlerweile zieht die Katze als Adoptivmutter mutterlose Kitten auf.