9 erfinderische Frauen

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Leider ist es auch in unserer modernen Zeit noch oft so, dass Erfindungen immer nur Männern zugeschrieben werden. Dabei gibt es selbstverständlich auch Erfindungen, die auf Frauen zurückgehen. Häufig ist das aber nicht bekannt und es gibt viele Beispiele, dass die Erfindung einem Mann zugeschrieben wurde, obwohl sie auf eine Frau zurückgeht.

Egal ob es um Wissenschaft, Medizin oder Technik geht, oft wird eine Erfindung lieber einem Mann zugeschrieben und eine Frau, die etwas erfunden hat, erhält nicht die Anerkennung, die ihr dafür zusteht. Häufig genug wissen die meisten Menschen nicht einmal, dass die Erfindung auf eine Frau zurückzuführen ist. Hier sind einige Beispiele.

1. Esther Lederberg

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Es ist noch gar nicht so lange her, dass Frauen in Wissenschaft und Technik große Hürden in den Weg gelegt wurden. Sie konnten allenfalls in „niedrigeren“ Positionen arbeiten, niemals aber eine Karriere in diesen Feldern anstreben.

Ester Lederberg hatte andere Pläne. Durch ihren Ehemann hatte sie Zugang zu Labors an der berühmten Stanford University. Das ermöglichte ihr, ihre eigenen Forschungen ohne Hindernisse abzuschließen.

So ist Esther Lederberg die 1. Person, die das Lambda-Phagen-Bakterium isolieren konnte. Zusammen mit ihrem Mann entdeckte sie die Replikaplattierung. Während er für ihre gemeinsame Arbeit mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, wurde sie nicht für die Arbeit gewürdigt.

2. Nettie Stevens

Bild: Bizilabe – Elhuyar Fundazioa, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

Die amerikanische Genetikerin beschrieb zusammen mit ihrem Kollegen Edmund B. Wilson zum ersten Mal die Erkenntnis, dass das Geschlecht chromosomengebunden vererbt wird. Dabei erkannte sie, dass der Größenunterschied des 20. Chromosoms für das Geschlecht eines Embryos entscheidend ist.

Im Gegensatz zu ihrem Kollegen erkannte sie die Zusammenhänge bei Untersuchungen an der Taufliege Drosophila. Ihr Kollege machte nur Versuche an Spermien und nicht an Eizellen (die für seine angewandte Färbemethode zu groß waren) und erkannte den Zusammenhang nicht.
Die Anerkennung für diese wissenschaftliche Leistung aber erhielt Wilson und nicht Nettie Stevens.

3. Berta Benz

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Cäcilie Berta Benz ist eine Pionierin des Automobils. Natürlich hat ihr Mann Carl Benz das Benz-Automobil entwickelt. Aber ohne Berta Benz wäre das Patent für den Benz-Motorwagen wohlmöglich nie verliehen worden.

Nicht Carl Benz, sondern seine Frau Berta war es, die mit der allerersten Fernfahrt bewies, dass das Automobil als neues Verkehrsmittel geeignet war. Im August 1888, als das Benz-Automobil nicht die erhoffte Aufnahme beim zahlenden Publikum fand, fuhr sie mit ihren Söhnen ohne Wissen ihres Mannes 106km von Mannheim nach Pforzheim, um die zukünftigen Käufer von dem Benz-Automobil zu überzeugen.
Den Ruhm aber strich ihr Mann ein.

4. Elizabeth Magie

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Es gibt wohl kaum ein bekannteres Brettspiel als „Monopoly“. Wer aber hat gewusst, dass dieses Spiel von einer Frau entwickelt wurde. Elizabeth Magie hatte die Idee für ein Spiel 1903. Sie nannte es „Landlords Game“. Als sie ihre Idee aber 1904 patentieren lassen wollte, hat sich kein Hersteller dran gewagt. Sie hielten das Spiel für zu „komplex“ und zu „absurd“.

30 Jahre später erhielt Charles Darrow das Spiel. Er liebt es und brachte die Idee zur Firma Parker Brothers. Diese produzierten das Brettspiel unter dem Namen „Monopoly“ und es wurde ein Hit. Heute gilt Darrow als Gründer des Spiels, obwohl er es nicht erschaffen hat.

5. Mary Anderson

Bild: Imago / United Archives

Auch Scheibenwischer gehen auf eine Frau zurück. Die Amerikanerin Mary Anderson hatte die Idee hierfür im Jahre 1902. Ursprünglich waren sie gedacht, um Schnee von den Autoscheiben zu wischen. Denn Anderson hatte erkannt, dass Autofahrer in New York Probleme hatten, durch den Schnee auf den Scheiben zu sehen.

Sie ließ ihre Idee patentieren, konnte aber in der Folgezeit keinen Hersteller für ihre Scheibenwischer begeistern, um sie in Serie zu produzieren. Schließlich lief ihr Patent ab. Dann kam ein Mann namens Robert Kearns und stellte ihre Wischerblätter her. Da das Patent aber abgelaufen war, wurde ihm die Erfindung von Scheibenwischern zugeschrieben.

6. Rosalind Franklin

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Die Entschlüsselung der DNA ist ein wichtiger Meilenstein in der Medizin. James Watson und Francis Crick haben dafür den Nobelpreis erhalten. Unberechtigter Weise. Denn sie nutzen die Forschungsergebnisse von Rosalind Franklin ohne deren Zustimmung, geschweige denn, ohne sie davon in Kenntnis zu setzen. Eigentlich haben sie damit die Forschungsergebnisse von Rosalind Franklin gestohlen.

Später wurde zwar bekannt, dass Watson und Crick nicht allein gearbeitet hatten, aber Franklin war zu diesem Zeitpunkt schon verstorben. Die Forscherin erkrankte an Krebs, da sie bei ihrer Forschung vielen Röntgenstrahlen ausgesetzt war. Sie erhielt aber auch nicht im Nachhinein den Nobelpreis, da dieser nicht posthum verliehen wird.

7. Jocelyn Bell Burnell

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Auch in diesem Fall erhielten Männer den Nobelpreis, obwohl eine Frau für die Erfindung/Entdeckung verantwortlich ist. Burnell war Doktorandin an der University of Cambridge und schon mit 24 Jahren eine führende Forscherin in der Astrophysik.

1967 sah sie seltsame Markierungen in den Radiofrequenzen eines Teleskops. Damit hatte sie eine bahnbrechende Entdeckung gemacht. Sie entdeckte damit einen „Pulsar“, einen kompakten Stern. Dieser sendete radioaktive Wellen durch zwei Pole. Anerkannt wurde sie für ihre Arbeit nicht. Stattdessen erhielten Antony Hewish und Martin Ryle dafür den Nobelpreis.

8. ENIAC Women: First Electronic Computer

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Im 2. Weltkrieg hatte die US-Armee ein großes Problem in der Ingenieurabteilung: Es fehlten männliche Rekruten für diese Abteilung. Also mussten Frauen einspringen. Das Militär bildete sechs Frauen für die Ingenieurabteilung aus: Kathleen McNulty, Frances Bilas, Betty Jean Jennings, Ruth Lichterman, Elizabeth Snyder und Maryn Wescoff.

Diese Frauen arbeiteten an der ENIAC…eine riesige Maschine, ähnlich einem Computer. Diese Maschine wurde entwickelt, um in Verbindung mit dem Krieg zu arbeiten. Als die Frauen an der ENIAC eingesetzt wurden, verbesserten sie sich gleichzeitig erheblich.

Als die Berichte über diese Maschine zunahmen, wurden nur noch die Männer erwähnt, die sie erschaffen hatten. Den großen Anteil, den die Frauen hatten, blieb gänzlich unerwähnt.

9. Margareth Knight

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Margareth Knight hatte schon in frühen Jahren Erfindergeist. Schon im Alter von 12 Jahren entwickelte sie ein Sicherheitstool für eine Baumwoll-Spinnerei. Diese rettete vielen Arbeitern das Leben.

1871 hatte sie dann die Idee, eine Maschine zu entwickeln, die Papier so schneidet und faltet, dass die entstehenden Papiertüten viereckige Böden haben. Damit hatten die Tüten ein viel größeres Innenvolumen und man konnte sie besser befüllen als ohne diesen viereckigen Boden.

Es gab einige Männer, die Knight diese Erfindung streitig machten. Sie behaupteten einfach, dass ein Frauenhirn zu einer solchen Denkleistung nicht fähig sei.